
In den letzten zehn Jahren habe ich mich leidenschaftlich dem Langstreckenlauf gewidmet und zahlreiche Kilometer auf verschiedenen Trails und Straßen zurückgelegt. Dabei habe ich über hundert Paar Laufschuhe ausprobiert, die alle das Beste für lange Läufe versprachen. Diese Erfahrung hat mir gezeigt, worauf es bei Laufschuhen für lange Strecken wirklich ankommt und was Komfort oder Leistung beeinträchtigen kann.
Besonders spannend ist, wie individuell die Wahl der richtigen Schuhe ist. Die Form jedes Fußes ist einzigartig und hat großen Einfluss darauf, ob die Schuhe bei langen Läufen unterstützen oder schaden. Unpassende Schuhe können Blasen, Schwielen, Blutergüsse oder sogar verlorene Zehennägel verursachen.

Um verletzungsfreie und angenehme Läufe zu gewährleisten, sollten Sie mehr beachten als das Design oder die Marke. Wir erläutern die wichtigsten Faktoren, die Sie vor dem Kauf berücksichtigen sollten.
Zunächst die Dämpfung: Lange Läufe erfordern oft hervorragende Stoßabsorption. Schuhe gibt es mit maximaler, mittlerer oder fester Dämpfung. Maximale Dämpfung bietet ein besonders weiches Gefühl und schützt Gelenke, ist aber nicht immer ideal für Stabilität oder Tempo. Mittlere Dämpfung passt gut zu neutralen Fußgewölben und bietet Ausgewogenheit. Feste Dämpfung unterstützt besonders Beim Überpronieren – wenn der Fuß beim Laufen stark nach innen rollt.
Als Nächstes die Stabilität: Einige Modelle fördern die natürliche Bewegung des Fußes, um Verletzungen vorzubeugen. Bei Plattfüßen oder Überpronation hilft eine stabile Sohle, den Lauf ausgeglichen zu halten und Belastungen zu reduzieren. Dichtere Schaumstoffbereiche im Mittelfuß sorgen oft dafür.
Der Fersenabsatz beschreibt die Höhenunterschiede zwischen Ferse und Vorderfuß im Schuh. Ein hoher Absatz belastet Knie und Hüften stärker, ein niedrigerer den Knöchel und die Waden. Viele Läufer profitieren von einem moderaten Absatz von etwa fünf bis sechs Millimetern, um die Belastung besser zu verteilen.
Schließlich ist die Kenntnis des Fußgewölbes (niedrig, mittel, hoch) fundamental, da es den Fußaufsatz beeinflusst und welche Unterstützung nötig ist. Der Nassfuß-Test ist eine einfache Methode zu Hause: Fuß nass machen und Abdruck auf trockenem Untergrund prüfen. Ein breiter Abdruck weist auf ein flaches Gewölbe hin, ein schmaler auf ein hohes. Das hilft, die passende Unterstützung zu wählen.

Nach vielen Tests habe ich vier Modelle entdeckt, die je nach Bedarf und Fußtyp besonders überzeugen. Jedes Modell hat seine Vorzüge und passt zu unterschiedlichen Läuferprofilen.
An erster Stelle steht der On Cloudeclipse, den ich für seine Vielseitigkeit schätze. Er eignet sich hervorragend für langsame und schnellere Einheiten dank seiner speziellen Doppelschichtdämpfung und der integrierten Speed-Platte, die mehr Schwung bietet. Der Schuh ist federnd und stabil zugleich und reduziert Gelenkbelastungen. Ideal für neutrale Fußgewölbe. Das Design ist schick und reflektierend, praktisch für Läufe bei Dämmerung.
Für preisbewusste Läufer ist der Hoka Rincon 4 eine gute Wahl. Er bietet mittlere Dämpfung und ausreichend Stabilität bei längeren Läufen. Besonders Anfänger kommen mit diesem festen, jedoch komfortablen Schuh gut zurecht. Der Zehenraum ist jedoch eher schmal, breite Füße sollten hier eine größere Größe probieren.
Wer breitere Füße hat oder mehr Platz im Vorfuß benötigt, findet im New Balance Fresh Foam X1080v14 einen passenden Schuh. Er ist in breit und extra-breit erhältlich, die großzügige Zehenbox sorgt für Komfort ohne Reibung. Die Dämpfung ist sanft aber stützend zugleich, perfekt für Regenerations- oder lockere Läufe.
Für Läufer mit Überpronation ist der Asics Kayano 31 eine Empfehlung. Er verfügt über eine stützende Konstruktion mit dichtem Schaum im inneren Fußgewölbe und einer breiten Sohle zur Ausrichtung des Fußes. Trotz dieses Fokus bietet er eine sehr angenehme Dämpfung. Der 10 mm Absatz kann bei Knie- oder Hüftproblemen allerdings als zu steil empfunden werden.
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Die Wahl des richtigen Laufschuhs ist sehr persönlich und beeinflusst wesentlich Ihre Leistung und Gesundheit der Beine bei regelmäßigem Langstreckenlauf. Je besser Sie Ihren Fuß, Laufstil und Bedürfnisse kennen, desto angenehmer laufen Sie.
Probieren Sie Schuhe am besten am späten Tag oder nach dem Lauf, da die Füße dann oft angeschwollen sind – so vermeiden Sie zu enge Schuhe und Reibung an den Zehen während längerer Einheiten.
Wechseln Sie auch häufiger zwischen verschiedenen Schuhpaaren, um Belastungen zu variieren und Überlastungsverletzungen vorzubeugen. Scheuen Sie sich nicht, bei ungewöhnlichen Schmerzen Experten wie Podologen oder Ganganalytiker aufzusuchen.
Ob Sie persönliche Rekorde anstreben, Ihren ersten Marathon trainieren oder einfach gesund laufen möchten: Die richtige Schuhwahl ist entscheidend für nachhaltigen Laufspaß und Wohlbefinden.
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